Gandasee, dieser kleine See, bei dem ich unwillkürlich an Herr der Ringe denken muss (Gandalf ist doch eine Figur aus Herr der Ringe, oder?), hat mich wirklich geflashed. Nicht unbedingt der See selbst, eher der Weg dorthin und die Aussicht. Davon möchte ich euch gerne erzählen und euch Lust auf diese kleine Wanderung mit dem entzückenden See machen.
Während sich gefühlt das ganze Land ins Allgäu zum Wandern aufmacht, haben wir uns entschieden, die frühe Grenzöffnung zum Anlass zu nehmen, endlich wieder nach Österreich zu gehen. Endlich! Wir haben die Länge und Anstrengung dieser Tour vom Ansturm auf die Gondel abhängig gemacht. Aber wie wenig hier los war, damit hatten wir nicht gerechnet.
Inhalt
Überraschender Start
Um sechs ging der Wecker und um halb 8 saßen wir tatsächlich schon im Auto. Die Autofahrt dauerte etwas über eine Stunde und so waren wir um kurz nach halb neun am großen Parkplatz direkt an der Talstation. Der Parkplatz war so gut wie leer, an der Seilbahn Schafbergbahn war nichts los. Nach uns kam noch ein weiteres Wander-Pärchen, ansonsten war hier tote Hose. Die Gondelfahrt wurde sehr bestaunt vom Minikraxler, den Hunden macht immer nur der Ein- und Ausstieg Angst, ansonsten sind sie beim Gondelfahren sehr cool. Sehr schön ist hier die Tatsache, dass es kleine Kabinen sind, sodass man eine Gondelkabine für sich alleine hat (keine Mundschutzpflicht für uns und auch die Möpse brauchten keinen Maulkorb- bei den beiden haben wir bisher aber noch nie einen Maulkorb gebraucht, sie werden einfach nicht als “richtige Hunde” angesehen…).
Nach gut 10 Minuten waren wir oben angekommen und wurden erst mal mit einem Spielplatz begrüßt, der natürlich gleich mal ausgiebig vom Minikraxler unter die Lupe genommen werden musste. Falls man den Rückweg auch mit der Gondel machen möchte, oder die Tour andersherum geht, so kann direkt an der Seilbahn eingekehrt werden, im Bergrestaurant Schafberg Hüsli. Hier oben auf 2.130m ging ein ordentliches Lüftchen und es lag auch noch gut Schnee. Unbedingt eine extra Jacke mitnehmen und gut mit Sonnencreme eincremen!
Nachdem sich unser Sohn hier etwas ausgetobt hatte, Maja und Max sich mit einem kleinen Publikum an Wanderern (ich habe das Gefühl, mit Zuschauern kackt es sich für die beiden leichter) erleichterten (hier oben gibt es einen Mülleimer!), konnten wir starten. Geradeaus führt ein kleiner Trampelpfad und was dann kam, hat mich echt aus den Socken gehauen, insbesondere wenn man bedenkt, wie lange ich nicht mehr in meinem Lieblingsland gewesen war. Ein Ausblick vom feinsten, ein kleiner, gut angelegter Trampelpfad, an dessen Rand eine Bank nach der anderen stand, um sich auszuruhen und die Aussicht auf sich wirken zu lassen. Bald schon ging es stetig bergab und das bleibt dann für den Rest des Weges auch so. Leider hat unsere Kamera den ersten und damit fast den schönsten Teil dieser Wanderung komplett überbelichtet aufgenommen. Da besteht noch Luft nach oben bei mir im Umgang mit der GoPro.
Der Gandasee – klein aber fein
Irgendwie hatte ich vor lauter Gucken und Fotos von den Hunden machen den Weg verpasst. Wegen der kleinen GoPro-Kamera, die wir ja seit neustem immer mitfilmen lassen, laufe ich nun meist vorweg. Super, wenn man einen nicht vorhandenen Orientierungssinn besitzt. Oder eben nicht besitzt. Wie auch immer. Jedenfalls habe ich den Weg verpasst und wir haben so eine klitzekleine Abkürzung gemacht, die allerdings nichts für Minis kleine nichtwandertaugliche Schuhe war. Der arme Kerl rutschte ziemlich durch die Gegend, sich an Papas Hand klammernd. Aber aufgeben war nicht, der kleine Mann wollte unbedingt selber laufen.
[Tipps für gute Kinderwanderschuhe bitte unten kommentieren, danke :)]
Als sich der Weg dann wieder mit dem eigentlichen, breiteren Weg kreuzte, mussten wir den Kleinen dann aber wirklich in die Kraxe stecken. Der Weg war etwas matschig und eng. Für größere Kinder gut machbar, für einen zweijährigen Entdecker nicht so sehr geeignet.
Nach der kurzen matschigen Passage war der kommende Weg einfach nur schön, ich kann es gar nicht anders sagen. Es ging durch kleine Wasserläufe, über Stock und Stein, manchmal etwas tricky den richtigen Weg zu finden (für mich…), aber eigentlich ist alles gut (und ziemlich neu) markiert.
Nur das letzte Stück zum See sind wir zunächst falsch gelaufen, denn hier geht es über eine sumpfige Wiese. Hier aber unbedingt hin, der See ist zwar klein, aber wirklich schön. Wir waren dort unten am See auch beinahe die einzigen und so konnte ich in Ruhe stillen, der Sohnemann den ein oder anderen Keks mampfen und die Hunde ihm dabei eindringlich zugucken und darauf hoffen, dass der ein oder andere Brösel abfalle. Ich hatte auch so Hunger, dass ich mit dem Mini mitknusperte. Hätte ich gewusst, dass die Alpe nicht lange auf sich warten ließ, hätte ich nicht so viel gegessen.
Einkehr in der Obwaldhütta
Vom See aus kommt eine mini Steigung und das ist dann tatsächlich auch die einzige Steigung der ganzen Wanderung. Kurze Zeit später geht es eine kleine Weile auf der Straße entlang, bis man schlussendlich nach etwa 15 Minuten zur Obwaldhütta kommt. Auf deren Sonnenterrasse nahmen wir Platz und gönnten uns ein Schnitzel mit Pommes. Diese Portion war so groß, dass sie für die gesamte Familie ausreichte. Ich hatte ja eh nicht so großen Hunger, weil ich mir am Gandasee schon ne halbe Packung Knusperbrot einverleibt hatte. Typisch…
Nach dieser Stärkung führte uns der Weg einmal um die Alpe herum. Hier gibt es auch nochmal einen kleinen Spielplatz, welcher wieder vom Sohnemann ganz genau auf Tauglichkeit getestet wurde. Er taugt.

Der weitere Weg ist ein wirklich schöner Waldweg. Es geht einen schmalen Weg entlang über Wurzeln und an schönen Blumen vorbei, immer gut vor der Sonne geschützt. Aber ausschließlich bergab und das ganz ordentlich. Bereits nach kurzer Zeit merkte ich meine Beine ziemlich, was auch daran lag, dass ich mich zuvor schon unzählige Male in die Hocke begeben musste, um meine viel zu kleinen Hunde zu fotografieren. Da hockte ich dann unten mit Baby vor dem Bauch und dicken Rucksack auf dem Rücken und pumpte ordentlich beim wieder nach oben kommen. Das merkte ich nun gewaltig.
Vorbei an der Madrisahütte
So ging es immer nach unten, bis wir an die nicht bewirtschaftete Madrisahütte kamen. Hier lichtet sich der Wald und wir liefen das ganze restliche Stück am Valzifenzbach entlang. Zunächst noch tosend und reißend, plätscherte er bald schon seicht am Rande unseres Weges. Überhaupt gilt hier zu erwähnen, dass das Wasser fast über die gesamte Strecke des Weges unser stetiger Begleiter war. Hunde kommen diesbezüglich auf ihre Kosten.
Der Weg ist hier einfach, es geht nur mehr kaum merklich bergab. Entweder am Waldesrand oder noch mal kurz hinein in den Wald. Schon bald aber geht der schöne Weg in eine Asphaltstraße über. Überall auf dem Weg lagen Kuhfladen, der Almauftrieb lag demnach noch nicht lange zurück. Die Asphaltstraße führte uns für etwa 20 Minuten zurück zur Bergbahn, wo auch unser Auto parkte.
Fazit Genusswanderung Gandasee, Montafon
Die kleine Wanderung zum Gandasee ist ein wirklicher Tipp für Genusswanderer. Wer es anstrengender möchte, der kann auf die Gondel verzichten und den Weg nach oben zu Fuß gehen. Wer es entspannter möchte, der kann auch mit der Gondel wieder runter ins Tal fahren. Die Aussichten sind ein Traum, die Wege gut präpariert und gut markiert. Der Gandasee ist zwar klein, aber nicht weniger schön, als große Seen. Es gibt zwei Einkehrmöglichkeiten und es war sehr wenig los. Was will man also mehr? Durch die Höhe des Berges, kann es hier oben ziemlich kühl werden.

Eckpunkte Gandasee
- Entfernung: Fährt man mit der Seilbahn, beträgt die Wanderung 6 Kilometer
- Dauer: Etwa 1,5 Stunden
- Höhenprofil: knapp 700m nur bergab!
- Anspruch: Mittel
- Geeignet für: Kraxe/ Babytrage
- Parkplätze: Großer Parkplatz an der Seilbahn Schafbergbahn
- Wegbeschaffenheit: gut präparierter Wanderweg, Wald-, Asphalt-, Kiesweg
- Frequenz: Gering
- Einkehrmöglichkeiten: Bergrestaurant Schafberg Hüsli, Obwaldhütta
- Spielplatz: An den Einkehrmöglichkeiten
- Trinkmöglichkeiten für Hunde: Fast permanent
- Robidog: Keine
Streckenvideo
Strecke
Adresse
Gargellen 89a, 6787 Gargellen, Österreich
Liebe Sarah, sieht sehr schön aus und keine Bange, ich stand heute auch plötzlich im Nirgendwo :p
Freue mich darauf, Euch bald wieder zu besuchen und zusammen zu wandern.
Liebe Grüße aus dem Sauerland!
Hi Claudia,
hihihi, da bin ich aber froh, dass ich nicht die einzige bin, der es so geht 😂
Oh ja, ich freue mich auf euch! Dieses Mal bringst aber bitte besseres Wetter mit, gell 😃☀🐾
Liebe Grüße Sarah
Hahahaha… Ja, das mit dem Orientierungssinn…. Was soll ich sagen außer: Na Gott sei dank geht’s anderen auch so wie mir 🤪
Total schöne Fotos! Freut mich, dass ihr wieder zu uns Ösis herüber gefunden habt 🥰
Ganz liebe Grüße,
Steffi
Huhu Steffi!
Hihihi, kennst doch meinen Orientierungssinn 😂🙈
Vielen Dank! Ich freu mich auch total, endlich wieder zu euch zu dürfen 🤩
Grüßle Sarah