Dieses Mal verschlug uns unsere Wanderlust an unseren nahe gelegenen “Hausberg”, den Pfänder in Vorarlberg. Die Kinderwagen- Runde verlief dann doch etwas anders, als wir es geplant hatten. Das ist bei uns ja mittlerweile fast schon Standard.
Wie sich das eigene Gemüt doch verbessert, wenn sich die Sonne nach Sturm und Wind und Wetter endlich wieder hinter den Wolken hervortraut. Ein einzelner Sonnenstrahl und 5 Grad mehr auf dem Thermometer zaubern auch beim größten Griesgram ein Lächeln auf die Lippen. Wie gut das doch tut. Hatten uns die letzten Tage die Windböen beim Spazieren gehen fast aus den Schuhen gezogen, so legte sich der Wind an diesem Tag. Hoch in den Alpen konnten wir noch die schneebedeckten Wipfel sehen. An eine Wanderung in nicht mal annähernd solchen Höhen, ist bis Mitte des Jahres erst einmal nicht zu denken.
Wir entschieden uns, heute mal den Pfänder “unsicher” zu machen und die Schneelage zu checken. Schon seltsam, dass man einen Berg fast direkt vor der Haustüre hat, diesen aber selten besucht. Vermutlich schrecken uns die vielen Menschen dort oben ab. Leichte Wanderwege laden natürlich dazu ein, dass sich hier Hinz und Kunz zum kollektiven Spaziergang versammeln.
Und wir reihten uns an diesem Tag in das vermeintliche Rudellaufen ein.
Inhalt
Der Pfänder – beliebtes Ausflugsziel
Kaum zu glauben, dass am Pfänder im Sommer so viel los ist, ist der Weg hinauf doch recht abenteuerlich. Auf einem schmalen Sträßchen geht es mehrere Serpentienen durch den Wald, vor den meisten Kurven sieht man erst sehr spät, ob ein Auto entgegen kommt. An der gefühlt engsten Stelle kam uns ein Kamikaze-LKW mit einer recht hohen Geschwindigkeit entgegen. Nach einem Schockmoment, mussten wir sogar zurücksetzen, wir wären ansonsten nicht aneinander vorbeigekommen. So eng ist es stellenweise.
Oben angekommen, und das ein oder andere blanke Nervlein mehr, fährt man direkt auf einen relativ großen, gebührenpflichtigen Parkplatz zu. Hier kann man bereits einen ersten Eindruck darüber gewinnen, wie viel los ist am Berg. Wider Erwarten war der Parkplatz höchstens zu einem Viertel voll geparkt. Das war schon einmal ein gutes Zeichen.
Anders als sonst, entschieden wir uns nach rechts zu laufen und nicht wie für uns gewöhnlich, nach links.
Direkt am Parkplatz erhält man einen guten Blick hinab auf den Bodensee, leider mit mehreren Strommasten direkt im Blickfeld. Der Weg führt zunächst auf einer wenig befahrenen Straße und nach recht kurzer Zeit geht man direkt auf die Alpen zu. Mit diesem Ausblick ging es hinein in den Wald, ein Schild wies den Weg als Winterwanderweg aus. Hier lag jedoch nur noch wenig Schnee. Das sollte sich aber bald ändern.
Ein Weg mit Hindernissen
Uns machten jedoch die vielen abgeknickten Äste das Leben schwer. Die letzten Tage hatte es stark gestürmt und das hinterließ am Waldesrand seine Spuren. Hier und da mussten wir für den Kinderwagen Platz schaffen und beherzt Äste aus dem Weg räumen, um den Weg passieren zu können. Am Ende dieses Waldweges gabelt sich der Weg, ein Wegweiser gibt an, welcher Weg der richtige ist.
Dem Schild nach zu Folge, mussten wir geradeaus über eine große Wiese. Dort war aber zu dieser Zeit kein Weg weit und breit zu sehen, da hier eine geschlossene Schneedecke lag. Zu allem Überfluss nahm diese langsam aber sicher sulzige Eigenschaften durch die Sonne und die Wärme an. Uns kam eine durch den Schnee stapfende Wanderin entgegen, die uns mit einem milden Lächeln belegte und meinte, dass der Weg mit der Zeit ganz schön anstrengend werden würde.
Umdrehen, ohne es wenigstens versucht zu haben, kam natürlich nicht in Frage. Und so nahm mein Mann Anlauf und der Kinderwagen schraubte sich durch den Schnee. Hier und da mit einem Fluch unterwegs, schafften meine Männer (einer im Kinderwagen sitzend und quietschend, der andere abgeschafft und schwitzend) es dann tatsächlich bis zum höchsten Punkt dieser Wiese. Um uns herum Schnee und das bei knapp 16 Grad in der Sonne.
Und immer wenn man denkt, es kann nur besser werden…
Hier oben ist der Ausblick wunderbar. Zur einen Seite sieht man bis zum Bodensee hinab und auf der anderen Seite kann man den Alpenblick in vollen Zügen genießen. Was braucht es mehr? Noch schnell den Kinderwagen und die Hunde vor die Kulisse drapiert und dann machten wir uns wieder weiter auf den Weg.
Zumindest war das der Plan. Die Vorderräder des Kinderwagens jedoch sanken bei bald jedem Schritt so tief ein, dass ein Weiterkommen kaum möglich war. Also trug ich unseren Sohn und mein Mann schob den Wagen bis wir den Weg wieder sehen konnten und es erneut in den Wald ging.
Nach sehr kurzer Zeit versperrte uns ein umgestürzter Baum den Weg, sodass wir umdisponieren mussten und einen kleinen Umweg nahmen. Und so ging das noch einige Male. Immer wieder kamen wir an abgeknickte Äste oder gar ganze umgestürzte Bäume und auch der Schnee forderte alles von Mann und Kinderwagen. Um an einen fast längs des Weges liegenden Baum vorbei zu kommen, mussten wir auf die Wiese neben dem Weg ausweichen. Gut, dass hier der Stacheldrahtzaun bereits auf der Erde lag. Hier grasen höchstwahrscheinlich im Sommer Kühe, die wohl aber eingezäunt sind, zumindest an diesem Abschnitt des Weges.

Der Weg an sich (jedenfalls das, was man an kurzen schneefreien Stellen sehen konnte) ist ein gut präparierter Wald- und Kiesweg und gut mit dem Kinderwagen zu laufen. Hier und da gibt es zwar einige Passagen mit vielen Wurzeln, für einen geländegängigen Kinderwagen stellt das aber keine allzu große Herausforderung dar.
Abkürzung gefällig? Abkürzung genommen
Am Ende des Waldes gabelt sich der Weg erneut. Der reguläre Weg würde noch ein Stück geradeaus gehen. Aufgrund der Schnee- und “Baumverhältnisse” entschieden wir uns aber, an dieser Stelle abzukürzen. Für ein kleines Päuschen steht eine Bank bereit, ein schöner Weitblick ist hier inklusive.
Zunächst geht es ein gutes Stück auf einem Feldweg bergab. Auch hier lag viel Schnee und ein Durchkommen war auf der schmalen Spur besonders tricky. Am Ende des Weges gelangten wir an einen Hof, am Wegesrand plätscherte ein kleines Bächlein, hier können Hunde gut trinken. Ja apropos Hunde, wie erging es denn den Beiden? Maja und Max hatten auf dem Weg den Spaß ihres Lebens. Im Wald konnte gut und viel geschnuppert und auf der großen Wiese ausgiebig im Schnee getobt werden. Beide konnten die meiste Zeit bis zum Hof frei laufen.

Als wir durch den Hof durch waren, kamen wir an eine Straße, auf welcher wir eine ganze Weile blieben, bis wir unseren Ausgangspunkt erreichten. Die Straße ist zwar wenig befahren und übersichtlich, die Hunde blieben dennoch aus Sicherheitsgründen angeleint.
Der krönende Abschluss
Was gehört zu einer guten Wanderung und sei sie noch so kurz? Richtig, die Jause! Direkt gegenüber des großen Parkplatzes, auf dem wir unser Auto geparkt hatten, befindet sich ein kleines Wirtshaus, mit großer Sonnenterrasse.
Da der Pfänder ein absolutes Ausflugs- und Touristenziel ist und das Wirtshaus einen schönen Ausblick bietet, schlägt sich das hier auf den Preis nieder. Das Essen war dennoch gut und so konnten wir die kleine aber anstrengende Runde gemütlich ausklingen lassen.
Sobald der Schnee geschmolzen und der Weg aufgeräumt ist, werden wir die Strecke nochmal laufen, dann die lange Variante. Hierzu wird es dann ein Update der Strecke geben.
Fazit
Die Runde ist im späten Frühjahr, Sommer und frühen Herbst kinderwagengeeignet und nicht sehr anspruchsvoll. Somit ein gutes Ausflugsziel für die ganze Familie. Für den Winter ist der Winterwanderweg beschildert. Wer sich eine Weitsicht bis zu den Alpen oder auf den Bodensee erhofft, der ist bei dieser Wanderung goldrichtig, denn sie bietet sogar beides.

ZDF (Zahlen, Daten, Fakten)
- Entfernung: ca. 4 Kilometer
- Dauer: etwa 1 Stunde
- Höhenprofil: 71 m Höhendifferenz auf 950 m bis 1.021 m
- Anspruch: Leicht
- Geeignet für: Kinderwagen, wenn kein mehr Schnee liegt
- Parkplätze: Kostenpflichtiger Parkplatz vorhanden
- Wegbeschaffenheit: Asphalt-, Kies- und Waldweg
- Frequenz: Hoch
- Einkehrmöglichkeiten: am Parkplatz Gasthaus Moosegg
- Trinkmöglichkeiten: Etwa zur Mitte des Rundweges fließt ein kleines Bächlein
- Robidog: Am Parkplatz vorhanden
Strecke (mich kann man runterladen 🙂 )
Strecke Kurz (ca. 4 km)
Strecke Lang (ca. 7 km)
Weiterführende Links

Ein sehr guter Beitrag mit wunderschönen Fotos. Danke dafür. Ich amüsiere mich über die beiden Möpse. Die scheinen ja mittlerweile schon genau zu wissen, wie sie sich am besten in Pose setzen um richtig gut auf den Fotos auszusehen. Sozusagen Modelmöpse. Besser geht es nicht.
Haha, vielen Dank. Ja, Leckerlis machen´s möglich. Da wird fast jeder Mops zum Model :):):)
Super Beitrag und Wanderung
Grüße aus dem Allgäu
Hallo Sepp,
herzlichen Dank und viele Grüße ins Allgäu 🙂