Eine leichte und traumhafte Kinderwagen- Wanderung einmal um den Niedersonthofener See im Allgäu.
Unsere Kinderwagen- Wanderung startete an einem großen, gebührenpflichtigen Parkplatz. Da wir unsere Elternzeit derzeit genießen konnten, hatten wir das Glück, an einem Mittwoch die Runde zu laufen. Und siehe da, es standen nur zwei Autos auf dem Parkplatz. Das wirkte durchaus vielversprechend, eine entspannte Runde zu werden.
Inhalt
Der Niedersonthofener See – ein Naturjuwel
Der Niedersonthofener See, der von den Einheimischen auch Niso genannt wird, liegt am Fuße des Stoffelberges (1.063 m). Einmal umwandert, durchquert man die drei Ortsteile Martinszell, Memhölz und Niedersonthofen. Der See hat sich durch den eiszeitlichen Illergletscher gebildet und wird umrahmt von satten grünen Wiesen, einem Wald und mehreren Bademöglichkeiten.
Da es sich um einen Rundweg handelt, ist es völlig gleich, in welcher Richtung man die Kinderwagen- Wanderung startet. Wir haben uns dazu entschieden, nach rechts zu gehen. Einmal los gelaufen kamen wir auch recht schnell an die erste Badestelle. Hier stehen neben öffentlichen Toiletten, einer Liegewiese und Duschen zudem ein kleiner Spielplatz zur Verfügung.
Über eine kleine Brücke gelangten wir an eine wunderschöne weitläufige Wiese, bei der sofort das Gefühl in mir aufkam, mich mitten auf einer schönen Alm hoch oben in den Bergen zu befinden. Sogar kleine Hütten waren zu sehen. Wir entschieden uns, an einer der vielen Parkbänke am Wegesrand unsere Kinderwagen- Wanderung kurz zu unterbrechen und schon eine kleine Rast einzulegen, damit unser Sohn sich nach der langen Autofahrt etwas die Beine vertreten konnte. Mit ihm laufen klappt noch nicht so gut. Überall werden Steinchen aufgesammelt, wieder umgedreht, Grashalme gepflückt. So legen wir lieber gemütlich mehrere Pausen ein, damit er seinem Hobby in aller Ruhe nachgehen kann.
Den Blick immer auf den See gerichtet
Als wir so unsere Pause mit Steinchensammeln verbrachten, kam eine große Gruppe an Wanderern an uns vorbei. Unsere Wegen würden sich noch einige Male kreuzen.
Von hier aus gelangt man gut an den See oder kann den Blick über die Natur schweifen lassen. Nur ein kleines Stück weiter geht es in den Wald. Wir kamen zwei- oder dreimal an einem kleinen Wasserlauf vorbei, an dem Hunde trinken konnten. Den Wald verließen wir nun eine ganze Weile nicht mehr, was aber nicht schlimm war, spendete er uns doch etwas Schatten. Der Weg verläuft die meiste Zeit sehr nah am Wasser, sodass man trotzdem den Großteil der Wanderung eine gute Sicht auf den See erhält. Immer wieder kamen uns Mountainbiker, Fahrradfahrer und andere Wanderer entgegen. Am Wochenende und in der Ferienzeit ist hier also sicher sehr viel los. Nicht verwunderlich, denn der See lädt nicht nur zum Umwandern ein. Auch andere Aktivitäten wie Baden, Angeln, Paddeln und Segeln können hier unternommen werden und im Winter sogar das Schlittschuhlaufen auf dem See.
Der Weg ist auch im Wald äußerst gut präpariert und stellt für den Kinderwagen keine große Herausforderung dar. An einer kleinen Stelle, die leicht zu übersehen ist, führt ein kleiner Trampelpfad zu einer Bank direkt am Wasser. Es ist so herrlich hier, dass wir erneut eine kleine Pause einlegten.
Kaum aus dem Wald heraus, kamen wir an vielen kleinen Häusern am Rande des Sees vorbei. Wie eine kleine Siedlung an Sommerhäusern, die in Größe und Art kaum unterschiedlicher sein könnten. Links, etwas abseits des Weges, ist eine große halbrunde Steinformation, auf der Rast gemacht werden kann. Hier saß die Wandergruppe vom Anfang unserer Wanderung.
Am Ende des Weges kreuzt ein kleines Stück befahrene Straße, die allerdings in einer Sackgasse endet, welche von einem weiteren Parkplatz gebildet wird. Auch von hier aus kann so der Rundweg gestartet werden. Eine Einkehrmöglichkeit steht durch den Landgasthof Seehof bereit. Dieser öffnet um 11.00 Uhr, sodass hier die Mittagszeit verbracht werden kann.
Urlaubsfeeling beim Wandern direkt am Wasser
Neben dem Gasthof eröffnet sich erneut eine große Liegewiese mit einem Spielplatz. Achtung: Hunde sind hier nicht erlaubt! Ein kleiner Bachlauf sorgt für eine kleine Abkühlung bei den Hunden, denn der Wald liegt hinter uns und es wird den restlichen Weg kein Schatten mehr geben. Während die Hunde hier tranken und wir die Drohne steigen ließen, überholte uns wieder die Wandergruppe. Bis zur nächsten Kreuzung liefen wir immer auf dem Kiesweg. An der Kreuzung hielten wir uns links und kamen erneut an eine kleine Brücke. Hier teilt sich der große See in zwei Seen. Links liegt der Niedersonthofener See und rechts fließt in diesen der Mitterinselsee. Dieser wiederum mündet in den Unterinselsee.

Der nächste Streckenabschnitt verläuft etwas abseits des Sees, was seiner Schönheit aber keinen Abbruch tut. Vorbei an einer kleinen Kapelle und immer dem Weg entlang, gelangten wir erneut an eine riesige Wiese. Diese allerdings ist den Kühen vorbehalten, die zu dieser Zeit aber noch nicht grasten. Sollte euer Hund also Kühe interessant finden und nicht bei Fuß laufen wollen, dann haltet ihn hier lieber an der Leine.
Leider konnten wir von der süßen Kapelle kein Foto machen, da die Wandergruppe, die uns zu verfolgen schien, hier ihre Rast einlegte. An der Kapelle befindet sich ein weiterer kleiner Parkplatz. Der Rundweg kann so von mindestens drei verschiedenen Ausgangspunkten gestartet werden.

Über uns wurde der Himmel immer dunkler und wir beeilten uns etwas, an unser Auto zu kommen. Der letzte Abschnitt verläuft leider fern des Sees und auf einem Gehweg an der Straße entlang. Das ist etwas schade, schöner wäre es natürlich, wenn der komplette Weg am See entlang führen würde. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn der See hat an Ambiente wirklich viel zu bieten. Müsste ich allerdings Punkte vergeben, würde ich hier wohl den ein oder anderen Punkt abziehen. Kurz vor dem Parkplatz kamen wir erneut an einer öffentlichen Toilette vorbei. Fast direkt neben dem Parkplatz, auf dem unser Auto stand, gibt es einen weiteren Parkplatz. Nach etwa drei Stunden mit Pausen und Fotos schießen kamen wir wieder an unserem Auto an.
Fazit
Wer eine ebene und gleichmäßige Wanderung mit schöner Seesicht möchte, ist am Niedersonthofener See genau richtig. Für die richtige Abkühlung sorgt ein Sprung ins kühle Nass. Auch wenn das Wandern um den See nicht sonderlich anstrengend ist, so ist sie mit ihren knapp 7 Kilometern nicht zu unterschätzen, es kann nämlich nicht abgekürzt werden. Für kleine Füße sollte man eventuell den Kinderwagen oder die Kraxe/Trage mitnehmen. Zwei Spielplätze sorgen aber definitiv für eine Abwechslung für kleine Wanderern. Hunde sind (mit Ausnahme der Spielplätze und Liegewiesen) auch gern gesehene Gäste auf dem Seerundweg, so stehen vier Robidogs zur Verfügung. Der Weg ist durchgehend sehr gut präpariert und eben und daher für eine Kinderwagen-Wanderung bestens geeignet.

ZDF (Zahlen, Daten, Fakten)
- Entfernung: ca. 7,5 Kilometer
- Dauer: etwa 2,5 Stunden
- Höhenprofil: 38 m Höhendifferenz auf 701 m bis 739 m
- Anspruch: Sehr leicht
- Geeignet für: Kinderwagen
- Parkplätze: Mehrere kostenpflichtige Wanderparkplätze vorhanden
- Wegbeschaffenheit: Kies und Asphalt
- Frequenz: Mittel bis hoch
- Einkehrmöglichkeiten: Landgasthof Seehof
- Trinkmöglichkeiten für Hunde: Mehrere kleine Bachläufe, zum Ende hin werden es weniger, an heißen Tagen lieber Wasser mitnehmen
- Robidog: In regelmäßigen Abständen stehen vier Stück zur Verfügung
Strecke (mich kann man herunterladen)
Adresse
Wollmuths 50, 87448 Waltenhofen-Niedersonthofen