Noch immer sind die Grenzen in unsere Nachbarländer dicht. Umso besser dachten wir uns und machten uns erneut auf ins Allgäu, Ziel war die Kalzhofener Höhe. Diese schöne Wanderung hält gleich zwei Gipfelkreuze und so viele Aussichten bereit, dass man vor lauter Staunen kaum zum wandern kommt. Natürlich darf auch bei dieser Wanderung nicht unsere obligatorische nichtgeplante Überraschung fehlen. Wäre ja auch zu langweilig sonst.
Die Feuerprobe mit zwei Hunden, einem Zweijährigen und einem Neugeborenen hatten wir die Woche zuvor erfolgreich bei unserer Wanderung zum Hündlekopf absolviert. Durch das wochenlange “Eingesperrtsein”, freute ich mich sehr, raus in die Natur zu können und mal was anderes zu sehen. Und so machten wir uns an diesem schönen Sonntag erneut auf ins Allgäu, unser Ziel war die Kalzhofener Höhe in der Nähe von Oberstaufen.
Inhalt
Das altbekannte Problem
Um etwa 10 Uhr waren wir am kleinen Parkplatz angelangt, von dem der Rundweg hätte starten sollen. Hätte, hätte Fahrradkette, wie mein Zweijähriger gerne zitiert. Denn leider ist dieser Wanderparkplatz derart klein, dass sämtliche von den wenigen Plätzen bereits belegt waren. Etwas weiter unten im Dorf, einmal über die Kreuzung, befindet sich eine Schule. Da es ein Sonntag war, parkten wir dort. Und wir waren nicht die einzigen, die diese Ausweichmöglichkeit in Anspruch nahmen. So machten wir einen Umweg von insgesamt etwa 20 Minuten.
Wir legten also zunächst den Weg zu Fuß zurück, ließen den Wanderparkplatz rechts liegen, kamen an zwei Rennradfahrern mit einem Plattfuß vorbei (wovon einer seinen Reifen von Hand aufpumpte und ich mir nicht sicher war, wer von beiden mehr pumpte – seine Lunge oder die Fahrradpumpe) und gingen in Richtung Haubers Naturresort. Hier verliefen wir uns gleich mal und mussten an der Sackgasse Mitten im Wald Kehrt machen. Ein kleiner Trampelpfad entlang des Minigolf-Platzes sagte uns, wir waren nicht die einzigen, die an dieser Stelle falsch abgebogen waren.
Eine herrliche Blumenwiese machte direkt Lust auf ein Foto. Unsere neue Kamera, die bei dieser Wanderung ihren zweiten Einsatz hatte, brachte allerdings gleich den Fehler, dass ihr die SD-Karte fehle. Diese steckte im Laptop Zuhause. Aus diesem Grund gibt es auf diesem Beitrag leider nur Handy-Bilder. Eine Ersatzkarte begleitet uns ab diesem Tag nun mit Sicherheit immer!
Diese Rundwanderung beginnt recht unspektakulär, geht sie zunächst eine Teerstraße stetig nach oben. Nachdem ein kleiner Wald durchquert ist, gelangt man an eine Wiese, direkt an der Oberen Gsängalpe führt der Weg links vorbei. Achtung: Auf dieser Almwiese laufen Kühe frei. Darum gibt es hier auch ziemlich viele Kuhfladen, mit denen meine recht neuen Schuhe auch Bekanntschaft machten (…). Immer dem Trampelpfad entlang führt auch hier der Weg konsequent nach oben. Sehr faszinierend, wie man innerhalb eines halben Jahres seine Kondition quasi komplett verlieren kann. Noch kein Jahr her und ich lief 5 Tage den Koasa Trail. Durch meine Verschnaufpausen konnte ich aber umso mehr die Aussicht genießen. Dreht man sich hier um, kann man nämlich die Berge der Nagelfluhkette bestaunen.
Muttner Höhe
Ich ächzte also den Wiesenberg hinauf und wurde vom Rest der Familie sehr schnell abgehängt. Die Anstrengung wird allerdings erneut durch die schöne Aussicht entlohnt. Je weiter es nach oben ging, desto schöner wurde der Anblick hinab auf Stiefenhofen. Oben angekommen bleibt es sehr lange eben. Die meisten Höhenmeter dieser Wanderung sind geschafft. Ziemlich bald machten wir am Wegesrand Pause und aßen unsere mitgebrachte Jause, denn die Hütten hatten nach wie vor geschlossen.
Während wir da so saßen, räumte unser Minikraxler unseren kompletten Rucksack aus und verstreute ihn auf dem Weg und in der Wiese, immer dicht gefolgt vom Mops, der sich einen Snack erhoffte. Es kamen Wanderer vorbei, die erst einmal über unsere Utensilien steigen mussten. Da ich stillte und der Kleine meine Warnungen nicht wirklich ernst nahm, musste mein Mann wohl oder übel alles wieder einsammeln.
Unweit unseres Pausenplatzes kamen wir wenig später bereits zum ersten Kreuz an der Muttner Höhe (1067m). Die Stelle ist zwar recht unspektakulär, doch die Aussicht ist auch hier sehr schön. Generell zieht es sich eine Weile des Weges durch, dass auf der einen Seite Wald ist und auf der anderen eine schöne Aussicht hinab aufs Allgäu.
Und so “plätschert” dieser Weg seicht dahin. Hier geht es mal durch ein kleines Wäldchen, dort gibt es einmal mehr eine traumhafte Aussicht und immer auf einem ebenen Weg, wenn nicht gar bergab. Und auf einmal standen wir am Kreuz der Kalzhofener Höhe (1118m). Eine große, weitläufige Wiese lädt dazu ein, es sich hier gemütlich zu machen und die Aussicht zu genießen. Da genau diese Idee auch ein paar Menschen hatten und wir ja bereits gestärkt waren, gaben wir an dieser Stelle ein bisschen Gas. Kaum hatten wir das Gipfelkreuz passiert, ging es stetig bergab bis der Wiesenweg schließlich einer Teerstraße kreuzte. Anmerkung: In der Nähe des Kreuzes lag ein Schild auf dem Boden, welches eigentlich als Wegweiser zur Juget-Alpe und zur Ochsenberg-Alpe dient.
Folgenschwere Entscheidung
Am Ende des Weges kann man sich entscheiden, die Salmaser Höhe anzuhängen. Da es allerdings schon recht spät am Tag war und wir diese Wanderung bereits letztes Jahr schon gemacht hatten (schau mal hier), entschieden wir uns, an diesem Tag nicht nochmal dorthin zu gehen. Die Runde, wie sie im Wanderführer vorgeschlagen war, fanden wir aber auch nicht so gut, denn dann wäre der weitere Weg nur noch auf Teerstraße verlaufen, allerdings kommt man so direkt an der Hompessen-Alpe, sowie der Alpe Mohr vorbei. So entschieden wir uns für einen dritten Weg. Das sollte jedoch äußerst abenteuerlich werden. Zunächst führte uns der Weg einen Wiesenweg die letzten Höhenmeter nach oben, bis wir an einem Waldstück ankamen. Unweit davon mündet der Weg von der Salmaser Höhe auf unseren Weg. Diesen Weg käme man also herunter, sollte man sich für besagten Abstecher entscheiden.
Wir trafen auf eine Wandergruppe mit einem Hund, die uns davor warnte, dass der weitere Verlauf des Weges sehr rutschig werden würde. Nur kurze Zeit später kam uns ein weiteres Pärchen entgegen und auch sie warnten uns vor dem rutschigen Weg. Und schon war er da, der Punkt, an dem es nur noch matschig und rutschig war. Mein Mann rutschte mit samt Kraxe einmal aus, konnte sich aber noch fangen, bei mir saß der Schreck allerdings tief. An manchen Stellen war es wirklich waghalsig, so glitschig war es. Ich wünschte, ich hätte meine Wanderstöcke dabei gehabt, war aber sehr froh an meinen Schuhen mit dem Stollenprofil.
Hinter uns kam eine Gruppe Wanderer und wir hörten ein lautes “Huch” durch den Wald hallen, da es einen der Wanderer wegen des Matsches auf seinen Hosenboden setzte. Als wir endlich aus dem Wald kamen, war ich wirklich froh, dass es uns nicht, wie den Wanderer hinter uns, auf den Po gesetzt hatte, vor allem, weil wir ja jeweils ein Kind trugen.
Unspektakulärer Abschluss
Leider führt auch dieser weitere Weg meist auf einer Teerstraße, wir hätten also auch den vorgeschlagenen Weg nehmen und uns die Matschrutscherei durch den Wald sparen können. Ein unscheinbarer Wegweiser weist den Weg nach rechts weg, hier ist auch ein kleiner Parkplatz als Anhaltspunkt. Ein süßer kleiner Weg führt erneut in einen Wald, hier gibt es auch einen Bach, aus dem die Hund trinken konnten. Dieser süße Weg ist allerdings nicht sehr lange und mündet in einen Hof, der Wuchersalpe. Ob diese Alpe bewirtschaftet ist, kann ich leider nicht sagen, da zu dieser Zeit ja alle Alpen geschlossen waren. Der weitere Weg geht ausschließlich auf Teerstraße weiter, noch einmal durch einen Wald, dann vorbei an einem Gestüt, von dem der Minikraxler sehr angetan war, bis zum Wanderparkplatz, der noch immer gut gefüllt war. Von dort an ging es für uns noch ein kleines Stück weiter, bis zum Schulparkplatz.
Fazit
Die Rundwanderung zur Kalzhofener Höhe hält einige schöne Aussichten bereit. Zwei Gipfelkreuze (obwohl hier das Wort Gipfel wirklich übertrieben ist) runden die Wanderung ab. Wer möchte, kann noch einen Abstecher zur Salmaser Höhe machen. Einige Alpen sind auf dem Weg. Allerdings ist der Wanderweg leider sehr asphaltlastig. Das macht zwar die Aussicht wieder wett, aber Teerstraßen sind hier leider doch sehr präsent.
Eckpunkte Rundwanderweg Kalzhofener Höhe
- Entfernung: 10,5 Kilometer
- Dauer: Etwa 2,5 – 3 Stunden
- Höhenprofil: 387hm
- Anspruch: Mittel
- Geeignet für: Kraxe/ Babytrage
- Parkplätze: Kleiner Wanderparkplatz, ansonsten Schulparkplatz im Ort
- Wegbeschaffenheit: Waldweg, Kiesweg, Asphaltweg
- Frequenz: Mittel- Hoch
- Einkehrmöglichkeiten: zahlreiche Alpen am Weg
- Spielplatz: Keine gesehen, wobei wir die Alpen nicht besuchten!
- Trinkmöglichkeiten für Hunde: Wenig, unbedingt Wasser mitnehmen
- Robidog: Keine
Streckenvideo
Strecke
Adresse
Meerau 22, 87534 Oberstaufen
Liebe Sarah,
Ich finde auch deine Handyfotos unschlagbar 👌🏼
Ganz liebe Grüße ❤️
Steffi
Ach Dankeschön, das ist lieb 😘
Hallo liebe Sarah plus Mops-Anhang, also wir sind Fan vom Video 😍. Dadurch bekommt man nochmal einen lebhafteren Eindruck von der Tour ☺️. Kannst du gerne öfter machen 👍.
Lieben Gruß von Steffi mit Emmy
Vielen lieben Dank, das freut mich sehr 😍 ich war minimal bis maximal überfordert mit dem Schnittprogramm und auch das Ende ist sehr abrupt und definitiv ausbaufähig 🙈 aber mei, passt scho, wie man bei uns so sagt 😄
Hey Naturkraxler 😃😉 Danke für den Wandertipp. Ein paar davon findet ihr auch auf meinem Blog – ein paar weniger spektakuläre, ein paar, die nen Zacken “härter” sind, aber alle mit Hund machbar (persönlich getestet mit meiner Räubertochter 🐶😉) Würd mich freuen wenn ihr Mal im Berg-Van (.com) vorbeischaut und euch vielleicht sogar bei der einen oder anderen Tour ins Gipfelbuch (Kommentarbereich 😃) eintragt …
Auf jeden: Beste Grüße aus den Salzkammergut-Bergen
Berghund Ronja + Christian
Hallo lieber Christian,
oh ja, das werde ich sicher machen! 🙂
Vielen Dank und viele Grüße aus Süddeutschland, Sarah