Anspruchsvolle Wanderung zur Salmaser Höhe, die dazu einlädt, Gipfelkreuze “zu sammeln”. Bei einigen wirklich sagenhaften Aussichten, ist der ein oder andere Höhenmeter bald vergessen.
Ein Vorteil relativ früh in in der Wandersaison mit dem Hund wandern zu gehen, besteht definitiv darin, dass die Kühe noch nicht auf der Alm grasen. Dieses Mal hatten wir noch Glück und es stand nicht ein Rind auf der Wiese. Später im Jahr sieht es da schon anders aus. Aber jetzt mal ganz von vorne.
Inhalt
Wanderung nach “Gefühl”
Diese Wanderung sollte uns heute zur Salmaser Höhe führen. Vom Parkplatz aus geht zunächst ganz entspannt eine wenig befahrene Asphaltstraße. Die erste Möglichkeit links abgebogen, führte uns der Weg durch einen Hof. Bereits hier gab es einiges zu bestaunen. Rechts von uns kraxelten zwei Ziegen auf ihrem Häuschen und links des Weges grasten Pferde. Im Hof selbst spielten bestimmt 10 Kitten mit einer älteren Dame, die sie gerade fütterte. Diese Dame kam uns etwas später am Gipfel der Salmaser Höhe entgegen, als wir dort wieder aufbrachen. Das hatte mich schwer beeindruckt, denn die Dame war geschätzt sicher über 70 Jahre alt und der Aufstieg alles andere als leicht.
Die nächst mögliche Abzweigung bogen wir links ein und befanden uns auf einem Waldweg. Der Schatten des Waldes hielt jedoch nicht lange an und so führte uns der Wanderweg über eine weite Wiese, immer mit einer leichten bis mittleren Steigung. Der Weg führte uns vorbei an einer großen Hütte und ein langer Kies-/ Wiesenweg lag vor uns. Gut zu erkennen war, dass erst einmal keine weitere Steigung kam. Schade nur, dass wir diesen Weg nicht nahmen. Ein unscheinbares Schild wies uns den Weg nach rechts. Gleich zu Beginn des Weges war ein kleiner Trampelpfad zu sehen, dieser löste sich allerdings recht schnell auf.
Zu sehen war nichts außer weiter Wiese und einem riesen Berg vor uns. Immer wieder schauten wir auf das Handy, ob uns die Karte einen anderen Weg anzeigte. Aber nein, irgendwo hier auf der Alm ging es nun hinauf. So kämpften wir uns über die steile Wiese nach oben, bis das Gipfelkreuz oben auftauchte. Das ging ja doch recht schnell, dass wir schon oben ankamen. Aber weit gefehlt.
Oben angekommen, kreuzte eine asphaltierte Straße und da wurde uns klar, das war gar kein Gipfelkreuz. Es war lediglich ein überdimensioniertes Straßenkreuz. Die Aussicht hier ist dennoch sehr schön. Da es ziemlich windete, machten wir uns schnell wieder auf den Weg. Ein kurzes Stück ging es die Straße entlang, vorbei an einem Hof. Hier muss man recht gut aufpassen, die Abzweigung nicht zu verpassen. Ein Schild weist hier zwar den Weg, aber auch dieses zeigt quasi ins Nichts außer ins Grüne. Wie bereits zuvor, führt auch hier der nicht- vorhandene Weg einmal quer über die Wiese, den steilen Berg hinauf.
Kennt ihr das Gefühl, nicht zu wissen, ob man richtig ist und einfach nur hofft, die Anstrengung nicht umsonst getätigt zu haben? Dieses Gefühl hatte ich bis wir oben ankamen. Es war warm, anstrengend, ich hatte Hunger und Gummibeine. Und die Möpse hopsten fröhlich an mir vorbei. Irgendwie frustrierend. Aber ich war froh, dass den Hunden die Wanderung Spaß machte. Und auch mein Sohn quietschte mir in den höchsten Tönen ins Ohr und stimmte ein Lala- Lied an, welches nur ein Einjähriger so schön singen kann. Oder auch nicht.
Salmaser Höhe – Gipfel ohne Gipfelkreuz!?
Der Aufstieg zur Salmaser Höhe ist definitiv anstrengender als es die nicht einmal 400 Höhenmeter ahnen lassen. Da es nicht auf einem Wanderweg, sondern einmal quer über die zwei unebenen Wiese geht, ist das wesentlich kräftezehrender und sollte nicht unterschätzt werden. Wir hatten auch Glück, dass zu dieser Zeit noch keine Kuh auf der Weide war. Ein paar Tage später hätte das sicher anders ausgesehen und wir hätten uns den “Weg” mit dem ein oder anderen Rind teilen müssen und vor allem hätten die Hunde an der Leine bleiben müssen. So aber konnten beide rennen, schnuppern und toben, wie sie wollten.
Als wir schlussendlich nach dem anstrengenden Aufstieg oben ankamen, war es etwas enttäuschend, hier erneut kein Gipfelkreuz vorzufinden. Dafür mussten wir oben nach rechts abbiegen und noch etwa eine viertel Stunde durch den Wald laufen. Achtung, kaum zu glauben aber wahr, hier wimmelt es von Mountainbikern.
Sobald wir wieder aus dem Wald heraus waren, ging es noch ein kurzes Stück die Wiese entlang und, tada, das lang ersehnte Gipfelkreuz lag vor uns. Das Beste daran, jedenfalls für uns, es war keine Menschenseele zu sehen. Unsere Wanderung war allerdings an einem Donnerstag, ohne Ferien. Am Wochenende ist hier mit großer Sicherheit mehr los!
Am Kreuz angekommen ist die Sicht einfach fabelhaft. Links reicht der Blick bis zum Großen Alpsee, rechts von uns kann man den Blick bis zum Hündle schweifen lassen. Die Allgäuer Alpen und das Konstanzer Tal, sowie Wälder und saftige Wiesen, so weit das Auge reicht.
Dieser Weg zum Gipfelkreuz an der Salmaser Höhe muss genauso wieder zurück gegangen werden und dann führt der Weg auf einem Wanderpfad. Ein kurzes Stück geht es durch einen kleinen Wald, hier ist es etwas steiler. Das nächste Gipfelkreuz an der Thaler Höhe lässt anschließend nicht lange auf sich warten und auch hier bietet sich ein schöner Ausblick.
Wander- Endspurt mit Seeblick und Einkehr
Zunächst führt der Weg in einen längeren Wald hinein und es geht, mit kleiner Ausnahme, die meiste Zeit leicht bergab. Recht schnell teilt sich der Weg zur einen Seite für die Fußgänger, die nach links laufen sollen und für die Mountainbiker, die den rechten Weg nehmen sollen. Das ist wohl ein Zeichen dafür, dass es wirklich viele Biker in dieser Gegend gibt. Wir hatten allerdings auch hier Glück, auf dem ganzen Weg kam uns nur ein Mountainbiker entgegen. Der Weg war noch relativ nass und matschig, da es die letzten zwei Wochen beinahe täglich geregnet hatte. Nachdem der Wald verlassen wurde, kommt relativ bald der Punkt, an dem links des Weges eine Straße führt. Hier kann die Wanderung abgekürzt werden. Immer der Straße entlang, gelangt man auf direktem Weg zum Parkplatz. Das ist etwa bei Kilometer sieben.
Der weitere Weg ist schön und wirklich abwechslungsreich. Es geht über eine Wiese am Waldesrand, auf einem schönen Wanderweg, bis zum nächsten Gipfelkreuz am Seeblick. Der Name verspricht nicht zu viel, denn der Große Alpsee kommt hier noch besser zur Geltung als an der Salmaser Höhe und auch den Grünten mit seinem charakteristischen Sendemast kann man hier sehr gut erkennen.
Unweit des Seeblicks gibt es die Möglichkeit zur Einkehr an der Pfarralpe. Auch der Abschluss der Wanderung ist abwechslungsreich mit einem stetigen Gefälle. Immer wieder geht es über Wiesen, auf denen später im Jahr Kühe grasen werden. Hunde müssen also häufig an die Leine genommen werden. Kinder haben hier allerdings viel zu sehen und zu bestaunen.
Eine kleine Holzbrücke hier und ein kurzer Waldweg dort sorgen dafür, dass auf der ganzen Wanderung zur Salmaser Höhe und zurück keine Langeweile aufkommt.

Fazit
Nach einem knackigen Anstieg kommt man aus dem Staunen der Ausblicke nicht mehr heraus. Von einem Aussichtspunkt zum nächsten führt der abwechslungsreiche Wanderweg dafür, dass hier kaum ein Wander- Wunsch unerfüllt bleibt. Schade auf der einen Seite für Hundebesitzer ist die Tatsache, dass es oft über Kuhwiesen geht. Eine Wanderung mit Hund zur Salmaser Höhe ist daher sehr “leinenlastig”. Auf der anderen Seite ist es ein tolles Abenteuer für Kinder. Achtung allerdings vor den vielen Kuhfladen. Am besten den Blick immer leicht gesenkt halten 🙂 Die Wanderung zur Salmaser Höhe ist ein Rundwanderweg, der auf etwa halber Strecke abgekürzt werden kann.
ZDF
- Entfernung: ca. 11,5 Kilometer
- Dauer: etwa 4,5 Stunden
- Höhenprofil: 338 m Höhendifferenz auf 916 m bis 1.254 m
- Anspruch: Mittel, jedoch knackiger Anstieg
- Geeignet für: Kraxe/ Babytrage
- Parkplätze: Großer kostenloser Parkplatz
- Wegbeschaffenheit: Wiese, Asphalt und Kies
- Frequenz: Mittel
- Einkehrmöglichkeiten: Pfarralpe
- Trinkmöglichkeiten für Hunde: Wenig, Wasser sollte mitgenommen werden
- Robidog: Keine
Strecke (zum herunterladen)
Adresse
Zur Thaler Höhe 8, 87547 Missen-Wilhams/Wiederhofen
Die Bilder sprechen wirklich für sich und auch die Wanderung klingt an sich gut machbar! Meine Frau, unsere beiden Kinder und ich wandern für unser Leben gern!
Während unseres Urlaubs in Südtirol (https://www.feldhof.com/aktivurlaub/nordic-walking-wandern/) sind wir relativ viel gewandert und haben es sichtlich genossen.
Vielen Dank für die schönen Eindrücke!
Johannes
Dankeschön! Ja, die Wanderung ist wirklich gut machbar. Die Höhenmeter konzentrieren sich am Anfang. Ist das geschafft, kann man die Aussicht genießen 🙂
Südtirol ist klasse zum Wandern. Wir waren letzte Woche im Vinschgau und ich war begeistert!!
Schönes Wochenende wünsche ich dir und deiner Familie,
liebe Grüße Sarah
Wieder einmal mehr wunderschöne Fotos <3 <3 <3
Vielen herzlichen Dank für das tolle Kompliment 🙂