Der Walderlebnispfad Raggal-Marul ist das ideale Ausflugsziel für Familien. Da er meist durch den Wald führt, vorbei an jeder Menge Stationen, die zum Mitmachen und Entdecken animieren, ist er gut geeignet für die warmen Tage des Jahres. Doch auch im Herbst bietet das bunte Blättermeer der Bäume viel zu entdecken.
Bereits vor zwei Jahren besuchten wir den Walderlebnispfad und er gefiel uns so gut, dass wir dieses Jahr nochmal hin sind. Es wird sicher nicht das letzte mal gewesen sein.
Direkt vor dem Walderlebnispfad gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz – für 3 Euro kann hier den ganzen Tag geparkt werden. Ab 12.30 Uhr reduziert sich der Preis auf 2 Euro (Stand 2022). Auch wenn der Parkplatz relativ groß ist, so füllt er sich bei gutem Wetter doch recht schnell. Der Eintritt beträgt 1 Euro pro Person für die Erhaltung des Pfades. Ein Info- und Wegeplan kann für 20 Cent gekauft werden.
Inhalt
Von Ziegen und Schweinen und Fichten und Buchen
Der Weg führt vorbei an Ziegen und Schweinen, hinein in den Wald. Die Frageschilder am Wegesrand, um welchen Baum es sich jeweils handelt, begleiten uns den ganzen Weg entlang. Für unsere Kinder waren diese Schilder uninteressant, da sie mit zwei und vier Jahren schlichtweg noch zu klein dafür sind. Was viel interessanter war, war aber das Fernrohr und die kleinen Brücken, die Station mit dem Weitsprung (der Vierjährige konnte übrigens so weit springen wie eine Feldmaus). Das machte der ganze Familie Spaß und ist im Walderlebnispfad Raggal-Marul auch Programm, das sich durch den ganzen Weg durchzieht.


Für eine kleine Erfrischung für Vierbeiner oder kleine (und große) Zweibeiner sorgt der Fluss relativ zu Beginn der Wanderung. Generell gibt es viele Möglichkeiten, die Füße in das kühle Nass zu stecken.
Der Wanderweg verläuft die meiste Zeit im Schatten bzw. durch den Wald oder am Waldrand. Damit den Kleinen nicht langweilig wird, wird die Wanderung durch viele kleine Spiele und Attraktionen aufgelockert. Hier kann über eine kleine Brücke gelaufen werden, dort gibt es ein kleines Labyrinth. Etwa nach einem Drittel des Weges gelangt man an die erste “Raststation”. Einige Bänke stehen hier bereit. Nachdem die Kinder sich im Klanghaus ausgetobt hatten, machten wir es uns in dem kleinen “Schneckenhaus” mit einer Bank und einem Tisch im Innern bequem und aßen eine Kleinigkeit. Wieder draußen fiel die Entscheidung den Kleinen schwer: Sollten sie zuerst den großen Baum hinauf klettern oder doch zum großen Wasserrad?



Blockhütten und Grillplatz
Über die Brücke gelaufen und entlang des Flusses gelangt man schnell zu den Blockhütten. Das ist besonders für etwas größere Kinder richtig toll. Die Balken sind beweglich und so können Zwischenwände eingezogen und Durchgänge der Hütten selbst gestaltet werden.


Vorbei an einem Wasserfall, der beeindruckend für klein und groß ist, kommt man recht schnell an die zweite und größere Rast. Schwindelfreie Menschen balancieren auf einem Holzbalken – viel mehr einem Schwebebalken (aber keine Angst, ein Auffangnetz sorgt für die nötige Sicherheit. Die anderen (wie wir) nehmen ganz entspannt die Brücke. Bis hierher ist der Weg auch mit dem Kinderwagen machbar, es ist aber ein recht holpriger und hier und da auch recht schmaler Weg.



An diesem Grillplatz gibt es viel zu entdecken: Hängematten, Wippen, Schaukeln. Der Weiher kann mittels Flößen überquert werden, die Picknicktische bieten die Möglichkeit, etwas zu essen.
Ist man mit dem Kinderwagen unterwegs, so muss man den gleichen Weg zurück nehmen. Wir hatten die Kraxe dabei und Madame durfte nun auch darin Platz nehmen. Nun folgt nämlich der angstregende Teil. Vorbei an einer Hütte geht es die Stufen hinauf und anschließend (um das Haus herum) auf einer Forststraße stetig bergauf. Zum Glück bietet auch hier der Wald den nötigen Schatten. Nach einer Weile gabelt sich der Weg. Wir entschieden uns für den rechten, denn dieser führt geradewegs zur Lama-Bar.
Lama-Bar
Die Lama-Bar ist auf jeden Fall ein Highlight der Tour. Ein wenig erinnert sie an die Villa Kunterbunt, nur dass es hier Lamas gibt. Ein Pfannen-Klangkarussell ist bereits vor der Tür ein Blickfang und auch im Innern gibt es allerhand zu bestaunen. Die Lamas sind ziemlich neugierig und können auch gestreichelt werden, wenn sie Lust dazu haben. Der Gastwirt ist sehr freundlich und erzählt so manche Geschichten. Leider waren wir in diesem Jahr zu zeitig dran und so hatte die Lama-Bar geschlossen. Vor zwei Jahren gab es aber ein Eis für den Sohnemann und einen Kaffee für uns, umrahmt von der tollen Aussicht, machten den Abschluss der kleinen Wanderung perfekt. Für alle, die die Sonne genießen und relaxen möchten, stehen auch einige Liegestühle bereit. Ab Mitte/Ende Juni hat die Lama-Bar bei jeder Witterung von 11-18 Uhr geöffnet, davor an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen.



Der Gastwirt bietet sogar Lama-Wanderungen an. Wenn wir eine unternommen haben, schreibe ich auf jeden Fall hier nochmal darüber.
Der Rückweg ist wegemäßig relativ unspektakulär, dafür mit tollem Bergblick. Leider führt der Weg nicht mehr im Wald und damit auch nicht im Schatten. Auf einer Teerstraße geht es immer bergab, hinein ins Dorf und zurück zum Parkplatz.

Fazit Walderlebnispfad Raggal-Marul
Der Walderlebnispfad Raggal-Marul ist ein absolut empfehlenswertes Ausflugsziel. Durch die kurze Strecke eignet es sich auch für kleinere Kinder. Unser Vierjähriger hat die ganze Tour alleine laufen können. Die verschiedenen Stationen machen Lust, etwas zu entdecken und da der Großteil der Runde im Wald ist, kann der Walderlebnispfad Raggal-Marul auch gut im Sommer besucht werden. Und ganz klar ist die Lama-Bar unbedingt ein Besuch wert.
Eckpunkte
- Achtung: Für Besucher, die nicht aus Österreich kommen, wird eine Vignette benötigt!
- Entfernung: Es stehen zwei Varianten zur Verfügung
- Variante 1: ca. 3,5km, 150hm, 1 1/2 h Gehzeit
- Variante 2: 3,4km, 150hm, 1 1/2 h Gehzeit (hin und zurück)
- Anspruch: leicht
- Geeignet für: Kinderwagen Variante 2 (hin und zurück – Weg ist allerdings schon etwas abenteuerlich!), Kraxe
- Parkplätze: Größerer Parkplatz, dennoch: früh genug kommen oder den Besuch auf den Nachmittag verschieben
- Wegbeschaffenheit: Kiesweg, Asphalt
- Besucherfrequenz: mittel bis hoch
- Einkehrmöglichkeiten: Lama-Bar, Grillplätze
- Trinkmöglichkeiten für Hunde: Zu Beginn reichlich, Lama-Bar, danach keine mehr
- Robidog: zu Beginn
Strecke
Adresse
Marul 18-2, 6741 Raggal, Österreich
Weiterführende Links
https://www.vorarlberg-alpenregion.at/
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