Eine Runde um den schönen See in Lindenberg zwischen Freibad und Naturschutzgebiet. Ich hatte ja schon vermutet, dass es eine schöne, idyllische Runde wird, aber der Blick auf den See war dann sogar noch fantastischer als gedacht.
Der Herbst brachte an diesem Tag den Nebel mit sich. Der Wetterbericht hatte allerdings schönes Wetter mit viel Sonnenschein vorausgesagt. Es musste also weiter oben die Sonne scheinen. Also packte ich Kind und Hunde und fuhr in´s Allgäu nach Lindenberg, dem sonnigsten Ort Bayerns, wie sich Lindenberg gerne selbst betitelt. Hier erhoffte ich mir den Nebel unter uns zu lassen und ein paar Sonnenstrahlen zu tanken. Dort angekommen war das Wetter zwar viel besser, die Sonne schaffte es allerdings auch hier nicht durch die Wolken zu brechen. Schade. Allerdings war es nach wie vor zu mild für November, was uns so gar nichts ausmachte. Herbstfeeling mit T-Shirt- Temperaturen sozusagen.
Inhalt
Mehr als nur ein See
Direkt am See befindet sich ein kleiner Parkplatz, bei dem drei Stunden Parken kostenfrei erlaubt sind. Von diesem Parkplatz habe ich allerdings nichts gewusst und so habe ich am großen Parkplatz etwa fünf bis zehn Gehminuten vom See entfernt geparkt. An Parkplätzen mangelt es hier also nicht.
Kaum angekommen, erhält man sofort einen schönen Blick über den Großteil des Sees. Die Spiegelung war wirklich wunderschön. Es war an diesem Tag unter der Woche und keine Ferien, dennoch war relativ viel los. An schönen Tagen, am Wochenende oder in der Ferienzeit ist dieser Ort mit Sicherheit stark frequentiert.
Zwischen Freibad und Naturschutzgebiet
Die Wald- und Moorlandschaft um den See herum bildete sich bereits in der Eiszeit und wird seit Jahrhunderten von Menschenhand geformt. So entstand zum einen ein wichtiges Naherholungszentrum für uns Menschen und zum anderen Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten. Nicht umsonst wird dieses schöne Fleckchen auch Naturparadies genannt. Oberstes Gebot dieses Rundwanderweges ist es, auf den Wegen zu bleiben! Ohne Wenn und Aber, denn die Pflanzenwelt der Moore und Streuwiesen ist besonders empfindlich gegenüber Trittschäden. Die einzigartige Artenvielfalt, die sich durch die vielen angelegten Streuwiesen entwickeln konnte, muss geschützt bleiben.
Ein kleiner Genosse, der sich hier angesiedelt hat und auf einem der vielen Schilder am Wegesrand vorgestellt wird, blieb mir im Gedächtnis: Der kleine Warzenbeißer. Die heimische Heuschreckenart hat ihren Namen vermutlich daher, weil man ihn früher wohl in Warzen beißen ließ. Aua, dachte ich mir und mir zog sich unwillkürlich alles zusammen. Hier sind aber nicht, wie ich vermutete, die Brust-, sondern die Stechwarzen gemeint, die durch den Verdauungssaft des Warzenbeißers verätzt werden sollen. Um den guten Warzenbeißer und seine Kollegen im Naturschutzgebiet zu schützen, ist hier für Hund Leinenpflicht.
Die Geschichte des Moores
Es stehen viele Parkbänke zum Verweilen rund um den See bereit und das bietet sich bei einem so prächtigen Ausblick auch durchaus an. Eine kleine Brücke hier und eine Aussichtsplattform dort machen diesen Weg zu einem kleinen Naturerlebnis. Etwa auf halber Strecke gibt es ein kleines Highlight. Zwar nicht mit dem Kinderwagen begehbar, aber auf jeden Fall eine kleine Abzweigung wert: Es wird die Geschichte des Moorabbaus und die Torfnutzung erzählt, mit Schildern und Equipment längst vergangener Zeit. Eine kleine Hängebrücke und ein durchwurzelter Weg machen das Abenteuer für kleine und große Spaziergänger perfekt. Das Schild am Wegesrand erzählt zudem die Geschichte und ist sehr informativ. Ich hatte beispielsweise nicht gewusst, dass sich Torf auch im Einstreu für Pferderennbahnen wiederfindet und Bestandteil für Bettdecken und Matratzen ist.
Der Kiesweg ist ansonsten eben und hält keine “Überraschungen” bereit. Etwa auf Höhe des Freibades wird der Weg dann asphaltiert und ein kurzes Stück später erreicht man das Hotel am Waldsee. An einem kleinen Wiesenstück machten wir vier dann eine Pause für eine “Breirast” für´s Kind. Er krabbelte natürlich von der Picknickdecke und freute sich am knisternden Laub. Und dann war sie auch leider schon wieder vorbei, die Seerunde. Kurz aber definitiv lohnenswert.
Fazit
Toller kleiner Rundweg um den Waldsee für die ganze Familie. Neben dem tollen Blick über den See kann man anhand der vielen Schilder am Wegesrand zum einen etwas über die hiesige Flora und Fauna lernen. Zum anderen viel über die Geschichte des Moores erfahren. Ein lohnenswerter Ausflug.
ZDF (Zahlen, Daten, Fakten)
- Entfernung: ca. 2 Kilometer
- Dauer: ca. 35 Minuten
- Höhenprofil: 17 m Höhendifferenz auf 768 m bis 785 m
- Anspruch: Leicht
- Geeignet für: Kinderwagen
- Parkplätze: Mehrer kostenfreie Parkplätze
- Wegbeschaffenheit: Kiesweg
- Frequenz: Hoch
- Einkehrmöglichkeiten: In Lindenberg vorhanden
- Trinkmöglichkeiten für Hunde: Wenn man einen Zugang zum See findet
- Robidog: Am vorderen Parkplatz vorhanden
- Leinenpflicht für Hunde
- ACHTUNG: Nur auf den Wegen bleiben, ein Verlassen des Weges und Betreten der Naturschutz- Wiesen kann mit einem Bußgeld in Höhe von 2.500€ geahndet werden