Familienwanderung in Buchenegg, in der Nähe von Oberstaufen. Und wenn wir schon einmal vor Ort sind, nehmen wir den Abstecher zu den Wasserfällen auch gleich mit. Warum wir uns diesen Abstecher aber hätten sparen können und ob es dennoch ein schöner Tag wurde, erfahrt ihr hier.
Wie schwierig es doch ist, nach einem schneereichen Winter ein wanderfähiges Gebiet OHNE Schnee zu finden, durften wir sogar Ende April noch feststellen. Sämtliche Wanderungen die wir planten, mussten wir nach einem Blick auf die Webcam vor Ort direkt wieder verwerfen. So wurde die Auswahl ziemlich eingegrenzt. Zu schwer, zu schneeunsicher, zu weit weg, zu lange, … Und dann, nach einer schier endlosen Suche, wurden wir tatsächlich doch noch fündig.
Unsere Wahl fiel auf das schöne Allgäu, genauer gesagt auf die Region Oberstaufen.
Inhalt
Das Abenteuer zu den Buchenegger Wasserfällen
Bereits die Anfahrt ist etwas abenteuerlich. Sobald wir den Kreisverkehr am Hündle verließen, wurde die Straße in Hinterstaufen gleich enger und enger. Am Ende der noch breiteren Straße (die auch schon eng genug war), standen einige kostenfreie Parkplätze bereit. Diese Parkplätze waren allerdings schon gut gefüllt und viele Autos standen kreuz und quer und parkten jede noch so kleine Parkmöglichkeit zu.
Fährt man jedoch die schmale Straße weiter, gelangt man an zwei weitere, allerdings kostenpflichtige, Parkplätze. An diese Parkmöglichkeiten zu gelangen ist aber ein mittelgroßes Abenteuer. Die Straße hat es nämlich ganz schön in sich.
Wenn man es überhaupt Straße nennen kann. Bereits hier pilgerten ganze Menschenmassen. Rechts und links waren die Wiesen eingezäunt und zwei Autos kommen hier auf keinen Fall aneinander vorbei! Und genau diese Straße fuhren wir. Wir wurden von jeder zweiten Menschengruppe ungläubig angeschaut, als wir an ihnen vorbei fuhren. Wussten sie nicht, dass es weiter hinten noch einen Parkplatz gab? Sogar an den Menschen vorbei zu fahren, forderte gute Zielgenauigkeit, insbesondere, wenn sich die Gruppe nicht für eine Seite der Straße entschied, sondern nach rechts und links strömte.
Am Parkplatz befindet sich ein Robidog. Von hier aus geht die Wanderung direkt los, denn bereits nach ein paar Schritten befanden wir uns im Wald. Bis zu den Wasserfällen ist definitiv Trittsicherheit gefragt. Vor allem mit Hunden an der Leine und/oder einer Kraxe auf dem Rücken.
Auf diesem Abschnitt geht es oft sehr steile Passagen bergab, manchmal über Wurzeln, manchmal über eingelassene Eisenstufen oder auch hinab auf einer Eisentreppe. Links des Weges, geht es sehr steil die Böschung hinab und der Weg ist äußerst schmal. Beim Entgegenkommen anderer Wanderer, mussten wir stehen bleiben, um den jeweils anderen passieren lassen.
Und es waren sehr viele Hunde des Weges. Äußerst viele Hunde! Aus diesem Grund und auf Grund des unsicheren Weges, ließ ich die Hunde nur an der Leine.
Die Buchenegger Wasserfälle
Für Hunde schwierig könnte zudem die Tatsache werden, dass die Brücken und einige Treppen aus Eisengitter sind. Die Möpse sind mit viel Lob und gutem Zureden tatsächlich über die Gitterbrücke und die Treppen gelaufen. Ich war wirklich stolz auf meine Möppis.
Zwar hatten wir Karfreitag, aber dass dermaßen viele Menschen hier waren, damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Als wir an den eigentlichen Wasserfällen, bzw. dem unteren von zweien, ankamen, wurde die Freude auf den Wasserfall dann noch mehr getrübt.
Zum Ufer führt nur ein extrem steiler kurzer Abschnitt oder wahlweise eine Eisentreppe. Meiner Meinung nach nicht mit der Kraxe auf dem Rücken und schon zweimal nicht von Hunden zu passieren. Aus diesem Grund sind mein Mann mit unserem Sohn und den Hunden oben geblieben und ich habe mir den Wasserfall einmal genauer angeschaut. Schade war, dass viele Menschen auf den großen Steinen vor dem Wasserfall gesessen hatten und so den Blick verdeckten. Wirklich nah hinkommen ging also nicht. Ich machte zwei/drei Fotos und trat sofort wieder den Rückzug an.
Noch eine recht lange Eisentreppe später führt ein schmaler Weg zum oberen Wasserfall. Da aber immer noch so viele Menschen und Hunde um uns herumwuselten, entschieden wir uns, hierauf zu verzichten. Es waren uns einfach zu viele Menschen auf zu engem Raum. Beim Wandern bin ich gerne “für uns”, das war hier nicht gegeben. Die Hunde waren auch leicht gestresst. Mein Stress wirkt sich immer extrem auf beide aus.
Sobald wir jedoch die Wasserfälle hinter uns ließen, wurde es schlagartig ruhiger und weniger frequentiert auf dem Weg und ich konnte die Hunde endlich von der Leine lassen.
Die Wanderung beginnt
Ein Stück führte der Weg noch durch den Wald, alsbald kamen wir in die “Zivilisation” und durch ein Dorf, um bald darauf für ein recht kurzes Stück erneut im Wald zu verschwinden.
Sobald man dieses kleine Waldstück passiert hat, verläuft ein gekiester Weg stetig leicht bergab. Das Schönste daran ist definitiv der uneingeschränkte Blick in die Alpen. Am Rande des Weges verläuft ein kleiner Bachlauf, aus dem die Hunde einen Schluck trinken konnten. Etwas weiter kamen wir schließlich an eine große Wiese, an der wir Rast machten. Wir waren nun etwa eine Stunde unterwegs und der Kleine hatte mittlerweile Hunger und wurde unruhig in der Kraxe.
Hier auf der Wiese konnten wir uns ausbreiten, dem Kleinen etwas zu Essen und zu Trinken geben und selbst etwas die Füße ausstrecken. Max wälzte sich gefühlte zwanzig mal im Gras und alten Kuhfladen und Maja döste in der Sonne.
Ein nächster “Meileinstein” lag unmittelbar vor uns, der Tarzansteg. Er ist allerdings unspektakulärer als sein Name verspricht. Eine Brücke aus Eisengitter führt hier über die Weißach. Direkt am Steg bietet sich eine Sitzgelegenheit.
Der Weg führt eine Zeit lang an der Weißach entlang und kurze Zeit später gibt es eine gute Möglichkeit, die Hunde ausreichend etwas trinken und die Füße kühlen zu lassen, bevor es einen recht steilen Abschnitt bergauf geht. Und das natürlich ohne Schatten, wie könnte es auch anders sein.
Hat man diesen doch recht anstrengenden Teil geschafft, führt der Weg auf einem wirklich schönen Wanderweg. Die Aussicht ist weit, die Krokusse blühen zu dieser Jahreszeit in Hülle und Fülle und der Weg ist einfach, ohne langweilig zu werden. Der Weg führte uns auf einem leichten Kiesweg, vorbei an weiten Wiesen, hier und da durch einen kleinen Waldabschnitt, bis wir schlussendlich die Alpe Sonnhalde erreichten.
Eine Rast der anderen Art
Da es bereits halb zwei Uhr nachmittags war, hatten wir Glück, einen Platz an der Alpe zu bekommen. Schnell hatten wir in der übersichtlichen Speisekarte etwas gefunden. Bei der Bestellung allerdings wurde uns recht barsch mitgeteilt, dass die meisten Gerichte bereits aus seien. Die Bedienung war dermaßen unfreundlich, dass ich am liebsten wieder gegangen wäre, aber wir hatten ziemlich Hunger. Wir mussten schnell umentscheiden und schlussendlich wurde es ein stinknormales Butterbrot mit einem Stück Käse. Zuvor hatte uns die Bedienung aber mehrmals vorwurfsvoll gesagt, sie käme dann halt nochmal, wenn wir uns nicht endlich mal entscheiden würden. Wir waren übrigens nicht die einzigen, die von besagter Bedienung angegangen wurden. Auch wenn noch so viel los war, ein gewisses Maß an Contenance sollte gegeben sein, vor allem in Berufen mit Kundenkontakt, so ist meine Meinung.
Aber! Die Alpe wird nach den DEMETER-Richtlinien bewirtschaftet und vermarktet ihre eigenen Produkte, die in Handarbeit hergestellt werden. Der Käse und das Brot waren wirklich lecker.

Nach unserer Brotzeit machten wir uns auf das letzte Stück der Wanderung. Wir kamen nochmals an einer Trinkmöglichkeit für die Hunde vorbei, es ging erneut kurz in den Wald, einige leichte Steigungen mussten noch bezwungen werden und das alles bei einem wirklich schönen Ausblick.
Das letzte Stück bis zum Parkplatz ist asphaltiert und ich war wirklich traurig, als wir schon wieder am Auto waren. Ich glaube, ich hätte noch locker zwei Stunden laufen können.
Fazit
Wer es beim Wandern und bei Ausflügen gerne ruhiger hat, der ist bei den Buchenegger Wasserfällen an der falschen Adresse. Überall wuselt es an Menschen und Hunden. Trittsicherheit ist hier zudem absolute Pflicht und ein gutes Schuhwerk kann ich nur SEHR empfehlen.
Die Wanderung an sich ist dafür wirklich schön und nicht sonderlich anspruchsvoll. Auch wenn einige Steigungen bezwungen werden müssen, so ist der Weg sehr gut präpariert. Am Weg kommen einige Alpen, die sicher während der Hauptsaison geöffnet haben. Diese Wanderung ist für die ganze Familie + Familienhund ein Erlebnis.
ZDF (Zahlen, Daten, Fakten)
- Entfernung: ca. 8 Kilometer
- Dauer: etwa 3 Stunden
- Höhenprofil: 132 m Höhendifferenz auf 801 m bis 933 m
- Anspruch: Zu den Wasserfällen anspruchsvoll! Danach gut präparierter, leichter Wanderweg, allerdings steile Passagen
- Geeignet für: Kraxe / Babytrage
- Parkplätze: Kostenpflichtiger sowie kostenfreier Wanderparkplatz vorhanden
- Wegbeschaffenheit: Asphalt-, Kies- und Waldweg
- Frequenz: An den Wasserfällen äußerst hoch, während der Wanderung geringer
- Einkehrmöglichkeiten: Sonnhalde Alpe
- Trinkmöglichkeiten: Immer wieder am Weg
- Robidog: Am Parkplatz vorhanden
Strecke (mich kann man herunterladen)
Adresse
Buchenegg 11, 87534 Oberstaufen
Weiterführende Links
- https://www.buchenegger-wasserfaelle.de/
- http://www.alpe-sonnhalde.de
- https://www.oberstaufen.de/erleben

Hallo. Wir machen Ende September im in der Nähe vom Forggensee Urlaub. Könnt ihr schöne Wanderungen mit Hund empfehlen?
LG
Frank
Hallo Frank,
leider nein. In dieser Gegend waren wir tatsächlich noch nicht wandern, tut mir leid ☹️
Aber schau doch mal bei http://www.adailytravelmate.com vorbei, vielleicht hat sie da was für dich. Sie kommt eher aus dieser Ecke.
Liebe Grüße Sarah
Hi sah, also wie Du siehst: ich arbeite mich durch Deinen Blog 🙂 Sag mal, machst Du alle Bilder tatsächlich mit der kleinen Kompaktkamera? Das sieht ja toll aus!!! Schade, dass die Wanderung nicht so idyllisch verlaufen ist. LG Dana, Jasper & Bonnie
Huhu!
Jetzt habe ich grad nochmal alle Bilder anschauen müssen. Also die Bilder dieses Beitrags sind tatsächlich alle mit meiner kleinen Sony rx gemacht (in unserer Packliste ist sie nochmal kurz beschrieben), außer das Bild von mir und das Bild direkt darunter, die hat mein Mann gemacht und er hat die Sony alpha6000. Meine kleine Kamera macht wahnsinnig gute Bilder, die größere von meinem Mann macht aber noch bessere 🙂 Wenn du dich da etwas reinfuchst (und auch das nötige Kleingeld hast) und auch keine Scheu hast, z.B. das Objektiv zu wechseln, dann ist eine “größere” Kamera sicher die bessere Wahl für qualitativ hochwertigere Bilder.
Mir allerdings sind zu viele Funktionen suspekt. Ich komme mit meiner kleinen aber feinen Kamera bestens zurecht und ich bin sehr zufrieden mit der Bildqualität. Bei ihr kann ich auch viel einstellen.
Wenn dich das noch mehr interessiert, meld dich gerne einfach nochmal 🙂
Liebe Grüße Sarah
Huhu Sarah,
schaut voll schön aus Eure Tour trotz Menschenmassen an den Buchenegger Wasserfällen… 🙂
Und ich bin auch stolz auf die Möppis, dass die so abenteuerlich und mutig waren und über alle Brücken mitgekommen sind. Habt ihr fein gemacht, Maja und Max :-*
Hi Sabrina!
Ja, oder?! Die zwei Angsthasen… Es war auch wirklich schön, trotz zu vieler Menschen bzw. allgemein Menschen um mich herum und einer bösen Bedienung 😀
Danke für deinen Kommentar!
Viele Grüße Sarah