Dieser Winter hatte es wirklich in sich und brachte uns so viel Schnee wie die letzten 20 Jahre nicht. Warum also in die Ferne schweifen, wenn das Winterwunderland direkt vor der Türe liegt? Und so begann unsere Wanderung geradewegs im Nachbarort.
Raus aus der Haustür und rein ins Abenteuer. Gestartet sind wir auf dem großen Parkplatz vor dem Freibad in Oberreitnau in Bayern. Ein kurzes Stück hinab die Straße und durch die Siedlung, ging es recht bald eine sehr steile und noch längere Treppe hinauf. Oben angekommen, mussten wir erst einmal durchatmen. Das ging ja gut los, noch keine halbe Stunde gegangen und schon ins Schwitzen geraten. Aber keine Angst, dies ist der anstrengendste Teil der Wanderung. Den restlichen Weg kann man also in vollen Zügen genießen.
Inhalt
Aussicht inklusive
Entscheidet man sich dort oben, noch etwas den wunderschönen Blick der Alpen zu genießen, so kann man nach links abbiegen. Unweit der Treppe gelangt man an einen großen Baum, umrahmt von Bänken, die sehr dazu einladen, den Blick in die Berge schweifen zu lassen. Dieser Abstecher ist sehr empfehlenswert.
Der eigentliche Weg jedoch führt von der Treppe aus nach rechts. An kalten Tagen ist es hier sehr windig. Daher auf jeden Fall an eine Mütze für die kleinen Wanderer denken. Zudem habe ich meinem Sohn vor Aufbruch zur Wanderung sein Gesicht mit einer Fettcreme ohne Wasseranteil eingecremt. Diese schützt gut vor Wind und Wetter. Maja und Max gefiel die große Wiese sehr, konnten sie dort oben ausgelassen toben.
Dort oben geht es zunächst ein Stück einen schmalen Trampelpfad auf der Wiese entlang. Bald geht der Weg in eine schmale Asphaltstraße über und führte uns vorbei an ein paar Häusern. Der Weg kann an dieser Stelle abgekürzt werden auf etwa 2 Kilometer. Vorgestellt wird hier allerdings der längere Weg.
Zwischen Baden-Württemberg und Bayern
Eine recht lange Zeit befanden wir uns nun auf der asphaltierten Straße. Zwar ist diese wenig befahren, jedoch sollte man dennoch wachsam sein und die Leinen für die Hunde parat haben. Hin und wieder kommt doch ein Auto vorbei und die Wenigsten fahren an dieser Stelle langsam. Vorbei an einer verlassenen Gärtnerei, in dessen offenem Gewächshaus nun viele Hühner hausen, ging es entlang einer Obstplantage. Direkt nach der Plantage führt ein schmaler Trampelpfad über eine Wiese. Da er recht unscheinbar wirkt, kann der Weg hier schnell übersehen werden. Man rechnet auch nicht unbedingt damit, dass hier ein Weg entlang führt.
Dieser wird nach kurzer Zeit recht steil und führt hinab an eine Hauptstraße, welche Achberg und Oberreitnau und somit Baden-Württemberg und Bayern verbindet. Nun wanderten wir sozusagen direkt auf der Grenze dieser beiden Bundesländer.
Die Straße ist relativ wenig befahren und gut einsehbar, was von Vorteil ist, denn ein kurzes Stück muss man auf ihr entlang gehen. Bei sehr gutem Wetter kann man auch auf der Wiese am Straßenrand gehen. Die nächste Möglichkeit bogen wir auf einem Waldweg nach links ab. War der Wald bis zum letzten Jahr an seinem Rand noch dicht bewachsen, so wurden nun einige Bäume gefällt und seit über einem Jahr ist hier am Waldesrand eine Baustelle. Einem Durchkommen in den Wald hinein steht hier trotzdem nichts im Wege.
Auf altbekannten Wegen
Durch den schönen Wald ging es dann so lange, bis die nächste Möglichkeit nach rechts abbiegen ließ. Unter einer Eisenbahbrücke hindurch, die so tief liegt, dass sogar kleine Personen (also ich zum Beispiel) ihren Kopf einziehen müssen. Unbedingt aufpassen, wenn das Kind in der Kraxe ist! Bitte so weit hinunter in die Hocke, wie man so noch gehen kann, damit es keine Beule am Kindeskopf gibt. Ist man schlussendlich unter der Brücke hindurch “gekrochen”, führt eine kleine Holzbrücke nach links.
Und schwupps, befanden wir uns auf dem Weg zum Asbach Weiher, welchen wir bereits im Herbst gewandert sind. Im Winter herrscht hier eine ganz andere Stimmung. Ruhig und friedvoll, nur das Knirschen des Schnees unter unseren Schuhen. Durch den Wald ging es bis zur nächsten Straßenkreuzung. Die Straße überquert, gelangten wir direkt zum Asbach Weiher. Dieser war komplett zugefroren und der “hauseigene” Schwan des Weihers ausgeflogen. War hier bei unserem letzten Besuch einiges los an Anglern und Spaziergängern, so waren wir an diesem milden Tag im Winter ganz alleine. Lediglich ein anderer Hundebesitzer und eine Reiterin kamen uns entgegen. Mit Tieren muss man eben bei jedem Wetter vor die Türe.
Der Weg war im Wald jedoch sehr beschwerlich. Zu wenige Menschen waren ihn gelaufen, sodass wir bei jedem Schritt im tiefen Schnee einsanken. Dies änderte sich erst, als wir den Wald hinter uns ließen und auf die Asphaltstraße kamen.
Zwischen Pferd und Reh
Auf der Asphaltstraße war das Wandern gleich viel angenehmer, da dort weniger Schnee lag. Etwas weiter weg rannte ein Rudel Rehe, was mir schier den Atem stocken ließ. Sie rannten über die weite Wiese, die von einigen Zäunen durchzogen war und ich hatte Angst, eines der Rehe würde am Zaun hängen bleiben und sich verletzen. Dem war aber Gott sei Dank nicht so und wir konnten weiter gehen und gelangten an einen Pferdehof. Einmal durch den Hof und weiter auf dem Weg bis wir zu einer Parkbank kamen. Die Aussicht ist hier nicht so der Hit, um sich extra deswegen dort hinzusetzen. Möchte man allerdings eine kleine Pause einlegen, ist hier Gelegenheit. Linker Hand konnten wir bereits in der Ferne die steile Treppe vom Beginn der Wanderung sehen.
Der restliche Weg der Wanderung ist nicht mehr allzu spannend, geht er lediglich durch das Dorf Oberreitnau und durch dessen Siedlungen. Noch einmal den Bahnübergang und die Straßenkreuzung überqueren und wir gelangten wieder an den Parkplatz, auf dem unser Auto parkte.
Fazit
Dies Wanderung ist für Jung und Alt bestens geeignet. Zu Beginn geht allerdings eine steile und lange Treppe hinauf. Die Aussicht dort oben entschädigt aber definitiv die Anstrengung. Von Feld- über Wiesenwege bis hin zu Asphalt ist hier alles dabei und lässt die Wanderung abwechslungsreich werden. Ein schöner Rundweg, welcher zu jeder Jahreszeit gegangen werden kann.
ZDF (Zahlen, Daten, Fakten)
- Entfernung: ca. 6 Kilometer
- Dauer: ca. 2 Stunden
- Höhenprofil: 52 m Höhendifferenz auf 462 m bis 514 m
- Anspruch: Leicht
- Geeignet für: Kraxe/Trage
- Parkplätze: kostenlose Parkplätze am Freibad Oberreitnau
- Wegbeschaffenheit: Wald-, Kies- und Ashaltweg
- Frequenz: An warmen Tagen am Weiher einige Angler, ansonsten niedrig
- Einkehrmöglichkeiten: In Oberreitnau stehen einige Restaurants zur Auswahl
- Trinkmöglichkeiten für Hunde: Der Asbach Weiher
- Robidog: Keine
Strecke (mich kann man runterladen 🙂 )
