Endlich sind die Ausgangsbeschränkungen gelockert worden, also nichts wie ab nach Bayern und hoch auf den Berg. Naja, zugegeben, der Hündlekopf ist wohl eher ein Hügelchen. Aber gut tat es trotzdem. Warum der Start etwas holprig war, erzähle ich euch im ersten Wanderblog-Bericht in diesem Jahr.
Es sollte also wirklich losgehen, unsere erste “richtige” Wanderung in diesem Jahr. Zwar waren wir bereits an der Argen für ein paar Stunden unterwegs und auch die Oberreitnau-Runde hatten wir erneut gemacht. Aber irgendwie ist es doch nicht das gleiche, wie weg zu fahren und den Alpen und dem Allgäu ein Stück näher zu sein.
Im letzten Jahr waren wir bereits nach Buchenegg gefahren, um an den Buchenegger Wasserfällen zu wandern. Ich war allerdings nicht soo angetan von der Runde. Viel zu viele Gittertreppen (für Hunde nicht so der Hit) und viel zu viele Menschen (für mich nicht so der Hit). Da wir die Wasserfälle also schon gesehen hatten, die weitere Runde damals aber wirklich schön war, entschieden wir uns, erneut dorthin zu fahren, die Wasserfälle aber nicht zu besuchen.
Inhalt
Holpriger Start
Diese schrecklich enge Straße in Buchenegg hatte ich noch gut in Erinnerung, bei der man hoffte, es käme einem keiner entgegen (und natürlich kommt einem immer einer entgegen). Nachdem wir diese aber geschafft hatten, kamen wir am Parkplatz oben an. Aber dieser Parkplatz war nun mit einem dicken Parken-Verboten-Schild versehen. Achtung: Der Parkplatz ist nun dauerhaft gesperrt und wird auch kontrolliert, wie wir an einem Sonntagnachmittag feststellten. Der offizielle Parkplatz ist nun der große an der Hündle Talstation!
Als brave Bürger haben wir natürlich nicht auf dem gesperrten Parkplatz geparkt, sondern sind die schrecklich enge Straße wieder retour gefahren. An der kleinen Kreuzung, bei der sich ein Hof befindet, ist ein kleiner Parkplatz, der Platz für etwa fünf bis sechs Autos bereit hält. Also früh dran sein zahlt sich aus. Oder wie wir an einem sehr bewölkten Tag gehen. Am kleinen Parkplatz angekommen, mussten wir natürlich die Tour etwas umdisponieren, was schlussendlich mehr Teerstraße bedeutet.
Zunächst führt die Straße an dem Hof vorbei und Max entschied sich erst mal, “Ballast” abzuwerfen und das auf der Wiese, die zu dem Hof gehörte. Und siehe da, der Bauer glotzte aus der Scheune. Und glotzte. Und glotzte. Ja, na sicher mache ich die Hinterlassenschaften meines Hundes weg, aber muss man mir dabei so penetrant zugucken? Etwas unbeholfen bückte ich mich, hatte ich doch das Baby vor dem Bauch in der Babytrage, und fühlte mich unendlich beobachtet. Unwillkürlich musste ich an den Witz denken, wer klüger ist – der Hund oder der, der dem Hund sein Häufchen hinterher trägt… Zum Glück ist hier gleich ein Mülleimer.
Stetiges Bergauf mit Highlight Hündlekopf
Man kann sagen, beinahe die gesamten Höhenmeter dieser Rundwanderung kommen auf einmal und das gleich zu Beginn. Das Gute daran, es ist Teerstraße und daher nicht ganz so anstrengend. Allerdings bietet dieser Abschnitt keinen Schatten und diesen sucht man erst mal auch vergeblich, bis etwa zur zweiten Hälfte der Wanderung. Noch ein Grund, früher aufzubrechen
Nach etwa einer halben Stunde ist man oben angekommen. Wir machten an einer kleinen Bank Rast. Wer Lust hat, kann noch einen kleinen Abstecher zum Hündlekopf-Gipfelkreuz mit einer kleinen Holzbank und herrlichem Blick auf Steibis machen. Dieser Abstecher lohnt sich auf jeden Fall und so schwierig ist er auch nicht, schließlich hat auch unser Zweijähriger den Hündlekopf bezwungen 🙂
Im weiteren Weg führt ein kleiner Trampelpfad über eine wirklich schöne Wiese, die noch voll mit Löwenzahn und anderen kleinen Blumen war. Am Wegesende mündet der Weg auf einen Kiesweg und eine kleine Steigung muss noch gemeistert werden. Aber auch diese kleine Anstrengung lohnt sich, oben angekommen erhält man sogleich einen tollen Blick auf den Alpsee. Und Hundebesitzer finden hier einen Robidog.

Löwenzahn soweit das Auge reicht
Der Kiesweg führt auf ebenem Weg zwischen gelb gespränkelten Löwenzahn-Wiesen. Es lohnt sich also sehr, den Weg Anfang/Mitte Mai zu gehen. Kurz darauf muss man etwas Obacht geben, denn ein unscheinbares Schild weist den Weg nach rechts, auf einen Wiesenweg, der recht leicht zu übersehen ist! Bald darauf kamen wir an einen Wald, gerade richtig, denn die Sonne hatte sich ihren Weg durch die dicke Wolkendecke gekämpft und es wurde recht warm.
Der Waldweg war ziemlich glitschig, da es noch am Morgen geregnet hatte. Ab hier geht es erst einmal stetig bergab. Am Ende des Weges muss sich rechts gehalten werden, immer noch durch den Wald. Kurz darauf gelangt man an ein kleines Bächlein, eine wohltuende Erfrischung für die Hunde. Der Kleine in der Kraxe war mittlerweile auch eingeschlafen. Manchmal bedarf es großer Überredungskunst, ihn wieder dazu zu bewegen, in die Kraxe zu steigen, läuft er doch sooo gern. Und guck mal, da ist ein Stein. Und da ein Blümchen. Und da noch ein Stein. Und alles will genaustens unter die Lupe genommen werden. Manchmal wünsche ich mir eine Eselsgeduld. Die hab ich aber oft nicht so, also rein in die Kraxe und nen Keks in die Hand. Das zieht nämlich fast (!) immer.

Endspurt
Sobald wir aus dem Wald raus kamen, gabelte sich der Weg und wir nahmen die rechte Seite des Weges. Geht man ein Stück die linke Seite der Gabelung entlang, so kommt man zur Alpe Sonnhalde um einzukehren. Diese hatte aber wegen Corona noch geschlossen.
Achtung, ab hier kommt nur noch ein kleines Stück Schatten, ansonsten liegt der Weg ungeschützt und es handelt sich um eine Teerstraße, auf der auch mal das ein oder andere Auto kommt. Und Roller. Und wahnsinnig viele Mountainbiker. So viele Mountainbiker, dass mir zum Ende der Wanderung die Leckerlis ausgingen. Der Weg ist zwar “nur” gekiest, aber landschaftlich total schön. Ein schöner Ausblick hier, ein verstecktes Haus dort, ein leichtes Auf und Ab des Weges, ein kleines Wäldchen. Es ist wirklich abwechslungsreich und macht die letzte halbe Stunde zu einem tollen Abschluss. Am Parkplatz angekommen kam allerdings die Ernüchterung, der war ja gesperrt und wir mussten daher noch ein gutes Stückchen laufen.. Dennoch war er total zugeparkt und siehe da, der Kontrolleur hat auch Sonntags Dienst.
Aus diesem Grund mussten wir halt die schrecklich enge Straße bis zum Auto laufen. Eine kleine Aufmunterung gibt es aber auf dem Weg: Eine kleine Wirtschaft (Seppls Gartenwirtschaft) mit hausgemachten Kuchen liegt direkt an der Straße. Dank Corona sind die Kuchen momentan leider nur zum Mitnehmen, aber auch das wird sich hoffentlich bald ändern.
Fazit
Der Rundwanderweg zum Hündlekopf hat leider sehr viel Teerstraße und wenig Schatten. Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt, erhält einige traumhafte Aussichtspunkte und eine wirklich schöne Landschaft mit satten Wiesen. Die Höhenmeter und auch die Kilometer sind übersichtlich und so ist diese Wanderung für die ganze Familie geeignet.
Eckpunkte Rundwanderweg Hündlekopf
- Entfernung: Zirka 8,5 Kilometer
- Dauer: Etwa 3 Stunden
- Höhenprofil: 422hm Höhenunterschied
- Anspruch: Mittel
- Geeignet für: Kraxe/ Babytrage
- Parkplätze: Achtung: Parkplatz an den Wasserfällen ist gesperrt! Entweder weiter vorn im Dorf parken oder an der Talstation Hündle
- Wegbeschaffenheit: Waldweg, Kiesweg, Asphaltweg
- Frequenz: Mittel- Hoch
- Einkehrmöglichkeiten: Alpe Sonnhalde, Seppls Gartenwirtschaft
- Spielplatz: An den Wirtschaften
- Trinkmöglichkeiten für Hunde: Wenig, unbedingt Wasser mitnehmen
- Robidog: Immer wieder auf dem Weg
Strecke
Adresse
Berghütte Alpe Oberhündle, 87534 Oberstaufen (Parkplatz ist kurz davor auf der linken Seite)
Das hört sich nach einer schönen Einstiegsroute für die Wandersaison an :-). Auf die Teerstraßen könnten wir auch verzichten, die Blicke über die Landschaft sehen hingegen traumhaft aus und stimmen uns schon mal auf unseren Sommerurlaub ein :-).
Wir haben nämlich jetzt eine Ferienwohnung in Gunzesried gebucht – das ist gar nicht mal so weit weg von Oberstaufen!
Liebe Grüße
Steffi mit Emmy
Hi Steffi!
Oh wie toll, das ist sicher eine gute Wahl. Die Gegend ist auf alle Fälle traumhaft und wird euch ganz sicher super gefallen 😍
Ganz liebe Grüße,
Sarah + Anhang
Hey Sarah,
Schön, dass ihr eure Wandersaison endlich eröffnen konntet ⛰🐾🍼
Lustig, meine Hunde besitzen auch dieses unfehlbare Talent, gleich mal zu Beginn einer Wanderung, und möglichst wenn ganz viele Menschen ganz skeptisch dreinschauen, irgendwo ein Türmchen aufzurichten…. 💩
Unsere Hunde und deren Begabungen…. ❤️
Bis bald,
Steffi
Hahaha, jeder braucht so seine Talente 😂 ich kann mir auch sicher sein, wenn wir stundenlang alleine sind, besteht kein Drang. Aber sobald von Weitem eine andere Person naht, muss sich einer der Vierbeiner setzen 🙈